21. März 2019 * Ab durch die Berge – Zurück zur Nordküste


Lesezeit: 4 Minuten
Donnerstag , 21. März 2019 – Die Schildkröte sieht mehr vom Weg als der Hase

Zum letzten Mal auf dieser Tour wechseln wir nun die Unterkunft, die Zeit in Kingston rast immer so schnell davon. Auch Delly ist traurig, dass wir schon los müssen. Er hätte solche Gäste wie uns noch gern länger behalten. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns herzlich von unserem getreuen Houskeeper und starten erstmal in Richtung Postamt. Wir wollen doch endlich die Postkarten an die Lieben daheim aufgeben. Die Fahrt durch die Stadt wird ein wenig chaotisch, überall wird gebaut, die Strassen sind aufgerissen. Beim Constant Spring Postoffice sagt uns die Dame am Schalter, dass wir unsere Karten gerne draussen in den Schlitz in der Wand einwerfen dürfen, welcher mit „Airmail“ beschriftet ist. Tatsächlich waren sie dann auch schon nach 14 Tagen in Deutschland und der Schweiz angekommen.

Wir verlassen Kingston nun endgültig über die A3 in Richtung Annotto Bay.  Die Strecke liegt am äussersten westlichen Rand der Blue Mountains und ist zwar nicht so komfortabel und fix wie der neue Highway, hat aber viel schönere Aus- und Ansichten zu bieten. Beim Blick auf die Map fällt uns auf, dass der Castleton Botanical Garden direkt an unserer Strecke liegt. Das ist doch mal einen Zwischenstopp wert und kommt auch gerade recht für eine Pause.

Wir spazieren durch den schön angelegten Botanischen Garten und entspannen uns im Schatten der Bäume. Hätten wir mehr Zeit eingeplant, könnten wir uns sogar im Wag Water River erfrischen, der das Gelände auf der einen Seite begrenzt und sich bei Annotto Bay ins Meer ergiesst. Sogar ein mitgebrachtes Picknick in einem der Pavillons können Besucher hier geniessen. Eine gut sortierte Bar hält diverse Erfrischungen parat und ein WC ist natürlich vorhanden. Der Botanische Garten in Castleton ist durch die A3 getrennt und kostet keinen Eintritt. Wir lassen aber trotzdem gerne eine Spende in der „Suggestion- Box“.

Geparkt hatten wir gegenüber vom Police-Office an der Strasse. Dort stehen ein paar Büdchen, die Snacks und Getränke verkaufen. Jarvel bietet sogar duftende, heisse Suppe an: Gungopeasoup oder Cowskinsoup. da bekommt man direkt Appetit und ich und probiere ganz mutig die Cowskinsoup. Kuhhaut – klingt erstmal komisch, ist aber unfassbar lecker! Jarvel ist ebenso erstaunt wie Lars, wie schnell ich den Styroporbecher ausgelöffelt und wieder zurückgegeben habe. „Wie war die Suppe?“ will der Suppenkoch wissen und ich antworte wahrheitsgemäss  „Really tasty! Much better than expected!“ – was ihn sichtbar erfreut. Gerne posiert er bei seinen Kochtöpfen für ein Foto und verrät uns noch, dass es manchmal hier auch Jerk Chicken gibt.

Dann schwingen wir uns ins wartende Eisenpferdchen und reiten weiter, wir müssen ja noch bis Eltham im Norden, wo Rita und Jo auf uns warten. Sie haben seit ein paar Jahren ein Häuschen dort und sich als Belohnung für ihr beendetes Arbeitsleben auf der Insel niedergelassen. Weil das Haus aber viel zu viele Schlafzimmer für zwei Personen hat und die beiden immer was zu tun brauchen, haben sie kürzlich ein kleines Bed & Breakfast eröffnet. Die beiden Holländer kennen wir schon seit 2016 von gemeinsamen Touren mit ihrem Protege und Tourguide Kemrod aka Smiley Riley von Riley Tours.Endlich schaffen wir es auch, uns mal wiederzusehen.

Nichts kann uns aufhalten …

Dem Zeitdruck zum Trotz können wir allerdings nicht widerstehen und stoppen später in Port Maria noch einmal  für einen kleinen Spaziergang  bei der schönen St.Mary Parish Church und gehen auf Fotosafari im Courthouse. Plötzlich kommt ein Feuerwehrauto mit Blaulicht und Sirenen angefahren und stoppt weiter hinten an der Strasse, vermutlich um Wasser aufzunehmen. Ironischerweise stehen wir gerade vor der abgebrannten und von Pflanzen überwucherten ehemaligen Feuerwache von Port Maria. Schnell linsen wir auch noch bei Heike über den Zaun, die hier ein kleines Homestay betreibt, aber derzeit nicht im Lande ist und erinnern uns an die tolle Bootstour mit ihr zum Black Sand Beach und dem Kwame Wasserfall. Ist das jetzt echt schon zwei Jahre her? Doch wir können nicht lange in Erinnerungen schwelgen, wir müssen ja weiter … 

Kurz vor Boscobel fällt uns wieder ein, dass wir ja Beverly von Tina’s Guesthouse  – wo wir während unserer 2017er Tour logierten – bitten wollen, uns Armbänder mit unserem Schriftzug zu fertigen. Sie ist nicht da, damit hatten wir fast gerechnet, denn sie ist fast täglich auf dem Mystic Mountain zu finden, wo sie ihren handgearbeiteten Schmuck und mehr verkauft. Doch ihr Mann Lansfield und Tochter Aisha sind daheim. Aisha beherrscht mittlerweile die Knüpfkunst ebenso gut, wie ihre Mutter und ist erfreut, uns das Gewünschte „Only in fifteen minutes!“zu fertigen. Derweil unterhalten wir uns mit ihrem Vater aka Michael Fabulous über sein neuestes Machwerk – das „White River“- Album – welches wir exclusiv voll modern auf USB-Card gleich überreicht bekommen. Wir haben kaum Zeit, uns mit Hans aus Schweden und seiner jamaikanischen Frau auszutauschen, die hier gerade zu Gast sind, da ist Aisha auch schon fertig. Jamaikaner haben halt nicht nur Musik im Blut, auch Kreativität und schnelle Auffassungsgabe zählen bei den meisten zu den Grundkompetenzen. 

Jetzt wird’s aber Zeit für uns! Wir sagen „Good bye!“, hüpfen schnell ins Auto und sind fast am Ziel, als es beginnt, wie aus Eimern zu schütten. Dann versagt auch noch das Navi, die Geodaten sind nicht korrekt … Was tun? – sprach Zeus. Der hilfsbereite Jo gabelt uns nach einem telefonischen Hilferuf in Eltham an einer Abzweigung auf und wir folgen ihm zu Rita’s Home Away from Home, wo die entzückende Dame des Hauses bereits mit dem Schirm auf uns wartet. Wir fühlen uns sehr willkommen, denn die beiden haben extra das Mango-Zimmer für uns geräumt, was normalerweise ihr privates Refugium ist. Nach der leckeren Shrimps-Pasta, welche Rita für uns zubereitet hat, sitzen wir gemütlich bei Red Stripe und Rum-Cola. Der Abend wird sehr lang, denn wir haben uns viel zu erzählen. Irgendwann fallen wir nach diesem anstrengenden Tag in die Kissen. Das Frosch- Grillenkonzert hören wir nicht mehr, die Fenster sind geschlossen und die Klimaanlage summt uns in den Schlaf. Gute Nacht, Eltham!

Bed and Breakfast in Eltham bei Ocho Rios.

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Kategorien:Jamaikatour 2019, Woche II - 17.03.2019 - 23.03.2019 - von Kingston bis Ocho RiosSchlagwörter:, , , , ,

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