27. Januar 2017 – BEACHDAY mal Zwei und German Redwine
Beim Frühstück mit Toast, Rührei und Fried Plantain kommen wir mit Nico und Lisa ins Gespräch, die zur Zeit auf Weltreise sind und denen wir mit einem Foto von sich behilflich sein können. Sie brauchen es für eine “Bewerbung” auf “Workaway”, wo sie ab und zu nach Unterkünften mit Arbeitsgelegenheiten suchen, um ihr Budget zu schonen. Die Beiden schauen noch nach den nächsten Unterkünften und da sie die Tour umgekehrt machen, können wir ihnen Tina’s Guesthouse empfehlen.
Nico und Lisa – wenn ihr das hier lesen solltet: Meldet euch gerne bei uns.
Jetzt aber los … denn jeder Tag kann ein Strandtag sein auf Jamaika und heute ist unser. Hier, in der Nähe von Port Antonio in Richtung der ebenso sehr sehenswerten Blue Lagoon, gibt es gleich ein paar Strände, die einen Besuch wert sind. Wir wollen zuerst zum Frenchman’s Cove Beach, den wir schon von vielen Bildern als Bilderbuchstrand kennen. Als wir die Gebühr von 10 USD pro Person bezahlt und einen schattigen Parkplatz gefunden haben, folgen wir den Schildern durch das gepflegte, begrünte Gelände. Uns erwartet ein relativ kleiner, sauberer Strand mit feinem, hellen Sand, an dem noch nicht so viel los ist. Ein paar Palmen sorgen für Schatten.
Wir schnappen uns zwei weisse Plastikstühle, die gratis sind und geniessen erstmal die wirklich ansichtskartenreife Strandansicht. Man kann auch Sonnenliegen mieten, worauf wir verzichten, weil wir uns nicht allzu lange festsetzen wollen. Hübsch ist es hier, in einer kleinen abseitigen Lagune, wo ein Fluss sanft ins Meer fliesst, hängen Schaukeln in den Bäumen über dem Wasser. Ein wirklich wunderschöner Platz für eine kleine Fotosession. Das Wasser, in das wir uns später stürzen, ist – wie meistens auf Jamaika – glasklar und erfrischend. Die Stimmung ist angenehm. Wer mag, kann bei den unaufdringlichen Beachboys Getränke und Essen ordern. Trotzdem halten wir es hier nicht länger als ca. 2,5 Stunden aus, schliesslich wartet noch Winnifred Beach auf uns.
Über eine wahrhaftige Buckelpiste erreichen wir den nächsten Strand und werden, noch bevor wir geparkt haben um etwas Geld für die “Strandreinigung” gebeten. Da wir keine Neinsager sind und bezahlte Arbeit hier rar ist, gaben wir ein kleines Trinkgeld. Der Winnifred Beach ist grösser als Frenchman’s Cove, der Sand etwas gröber und das Wasser ist von ganz flachem Felsgestein durchzogen. Man sieht mehr Jamaikaner hier und es gibt allerlei Büdchen an denen Souvenirs und Kulinarisches verkauft werden. An einer setzen wir uns und bestellen Jerk Chicken mit Festival, was uns gut schmeckte.
Als wir noch nicht ganz fertig waren, setzte sich ein selbsternannter Künstler mit Schmuck an unseren Tisch. «I am the artist here.» Seine Kunst kann man fast überall auf der Insel kaufen und sie ist «Made in China». Natürlich hat er uns was verkauft und letztendlich kam es am Ende auf die Summe raus, die wir am anderen Strand als Eintritt zahlten. Auch den Preis für das Essen hätten wir besser vorher erfragen sollen, wahrscheinlich zahlen wir auch dafür den üblichen «Touristen-Zuschlag». Winnifred Beach wirkt auf uns ursprünglicher als Frenchman’s Cove, beide Strände versprühen ihren eigenen Charme und wir sind gespannt auf die Strände, die wir auf unserer Tour noch entdecken dürfen.
Zurück in Port Antonio wagen wir noch einen kleinen Spaziergang und setzen uns dann mit einem Red Stripe auf die Terrasse. Da taucht plötzlich Chris auf, der Nightguard des Porty Hostel, mit dem wir schon seit letztem Herbst Kontakt über Facebook hatten. Im Schlepptau eine niedliche, aber ziemlich zugekiffte Französin. Für ihn hatten wir die Flasche deutschen Rotwein mitgebracht, die wir uns nun alle teilen. Michelle, die Housekeeperin kommt auch dazu und da sie Geburtstag hat, stossen wir auf ihren Dreissigsten an, den sie dieses Jahr schon zum 13. Mal feierte, wie sie mir “unter uns Ladies” mit einem Augenzwinkern verriet.
28. Januar 2017 – Sieben auf einen Streich, A little bit Spreewaldfeeling
und jamaikanisch-deutsche Coproduktionen
Wenn Engel reisen … Auch heute meint es die Sonne sehr gut bei 28 Grad – gefühlten 35. Das wollen wir für eine Rafting Tour auf dem Rio Grande nutzen. Dieses Mal sollte es die lange 2,5 h-Tour sein. Wir kennen diese relaxte Touristenbespassung schon vom Martha Brae River bei Falmouth und auch auf dem Rio Grande hatten wir 2016 eine kurze Tour gemacht. Wir fahren also auf Anraten von Stefano zuerst zum Rafters Rest ausserhalb von Port Antonio. Auf unserem Rücksitz machen es sich Andrè und Romina aus der Schweiz gemütlich, mit denen wir am Vorabend auf der Terrasse Bekanntschaft geschlossen hatten.
Die Gemütlichkeit währte nicht lange, denn nachdem wir irgendwie geparkt hatten und jemand uns zwei Raftcaptains organisiert hatte, ging es mit denen gemeinsam im klapperigen Kombi ohne Klimaanlage los in Richtung … (Trommelwirbel) Port Antonio. Toll, dachten wir uns, zu siebt in einem heissen Auto ohne Klimaanlage eng aneinandergekuschelt auf hoppeliger Strasse bergauf unterwegs Aber es macht schon Sinn, das eigene Auto zuerst am Endpunkt der Flossfahrt zu deponieren, dann kommt man danach besser weg.
Nach 45 Minuten steigen wir in Berrydale dann aufs Floss um. Ursprünglich wurden solche Bambusflösse zum Bananentransport von der Plantage zum Hafen genutzt. Schon Harry Belafonte besang den “Tallyman”, der am Hafen die Bananen zählt. Eroll Flynn hatte dann die Idee, einen Sitz draufzubasteln und seine prominenten Gäste flussabwärts gleiten zu lassen. Wer schon mal im Spreewald war, beziehungsweise wie ich die meisten seiner Lebensjahre dort verbracht hat, fühlt sich auch prompt daran erinnert, wenn man sich von den Raftcaptains durch das glasklare Wasser staken lässt.
Drumherum sattgrüne Natur wohin das Auge reicht und himmlische Ruhe. Ab und zu erklären die Captains, was sich so am Ufer tummelt und so manch Jamaikaner/in hat heute grosse Wäsche am Fluss. Wir mögen und geniessen diese Art Entschleunigungs-Programm und schieben es gern zwischen die intensiven Entdeckertouren.
Ackee and Saltfish – Kochkurs mit dem Nachtwächter
Zur Belohnung zeigt mir Chris dann abends noch, wie man Ackee mit Saltfish und Pumpkinrice zubereitet. Chris hat die Zutaten auf unsere Rechnung besorgt und erklärt mir, wie ich ihm beim vorbereiten helfen kann. Wir stehen ein wenig neidvoll beäugt von den anderen Gästen gemeinsam in der Küche. Ich darf gekochten Trockenfisch entgräten und schaue zu, wie Chris ihn dann mit Ackee zum jamaikanischen Nationalgericht verarbeitet. In Jamaika lernen nicht nur die Mädchen beizeiten, wie man kocht und sich so selbst versorgt.
Es wird spät, als wir unsere deutsch-jamaikanische Coproduktion endlich auf der Terrasse geniessen können. Chris hingegen ist schon die ganze Zeit “on duty” und isst an dem Tisch, wo er die Zeit in seiner Schicht als Nightguard im Porty Hostel zubringt, wenn er nicht gerade “Patrouille” schiebt. Wir Beide schieben sogleich unsere müden Körper ins Bett und hören das Konzert aus Soundsystem, Hundegebell und Hostelgeräuschen schon fast gar nicht mehr.
Weiter geht’s mit Woche II vom 29.01.2017- 04.02.2017 …
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