Der “Knete-Knigge” für Jamaika – 7 Tipps für eure Reisekasse


Lesezeit: 8 Minuten

Bezahlen in Jamaika
– aktualisiert 04/2023 –

Bereitet ihr gerade eure erste Jamaika-Reise vor? Dann stellt ihr euch sicher gerade Fragen wie:

Welche Währung gilt überhaupt auf Jamaika?

Wo krieg’ ich die her?

Wie viel Geld soll, kann, muss ich nach Jamaika mitnehmen?

Was muss ich sonst zum Thema Geld ausgeben auf Jamaika beachten?

Antworten rund ums Thema “Geld und Bezahlen auf Jamaika” und Tipps, wie ihr die Reisekasse nicht unnötig überstrapaziert, bekommt ihr von uns in diesem Beitrag schön übersichtlich zusammengefasst:

1. Die Jamaikanische Währung

Seit 1969 ist der Jamaican Dollar – abgekürzt JMD oder auf Jamaikanisch einfach Jay – offizielle Landeswährung von Jamaika. Es gibt Noten zu 50, 100, 500, 1000 und 5000 Dollar sowie auch Münzen in 1, 10 und 25 Cent sowie 1, 5, 10 und 20 Dollar.

100 JMD entsprechen laut OANDA Währungsrechner etwa 0.60 EURO und auf Jamaika bekommt ihr derzeit (04/2022) für einen Euro um die 160 JMD. Jamaikanisch Dollar durften lange Zeit nicht in Jamaika eingeführt werden. Wir wissen nicht, wann sich dies geändert hat, aber mittlerweile ist es bei vielen Banken in D/A/CH möglich, JMD zu erhalten. Die Kurse sind allerdings meist schlechter, als in Jamaika.

Tipp für Jamaika: Besser kleine Noten parat halten.

Die kleineren Geldnoten in Jamaika.

Es ist meistens günstiger, in Jamaican Dollar zu bezahlen!

Vor allem in den Touristengegenden wird als Zahlungsmittel aber auch der US-Dollar akzeptiert. Um nach der Ankunft Stress zu vermeiden, kann man für die erste Zeit auf Jamaika schon daheim vor dem Flug US-Dollar holen. Meist bekommt man dann beim Bezahlen mit USD sowieso JMD zurück.

Allerdings kann man auch am Flughafen bei der Anreise in MoBay direkt EURO und sogar CHF in USD oder Jamaican-Dollar tauschen, logischerweise nicht unbedingt zum besten Kurs und der Prozess ist unserer Erfahrung nach aufwändig und zeitraubend.

In den meisten grösseren Ortschaften gibt es
Cambios = Wechselstuben. Hier tauscht man oft am günstigsten und recht unkompliziert. Viele dieser Wechselbüros sind direkt in chinesisch oder indisch geführten Supermärkten.

Fun Fact: Die 100er Note wird “Bill” genannt, die 500er Note wird von Jamaikanern “Nanny”. Ein 1000er heisst “Grand” und der 5000er ist ein “Shearer”. Diese Namen sind von den auf den Scheinen aufgedruckten Persönlichkeiten abgeleitet. 

Von der 5000er Jamaikadollar-Note sind seit 2012 zwei Versionen im Umlauf.

Von der 5000er Jamaikadollar-Note sind seit 2012 zwei Versionen im Umlauf.

2. Wieviel Geld soll ich nach Jamaika mitnehmen?

Auch auf Jamaika hat man die Möglichkeit, seine Barschaft mit JMD sowie mit USD an Geldautomaten aufzufüllen. Unter Umständen kann man mancherorts sogar mit Kreditkarte zahlen, vor allem in den touristischen Gegenden. Also muss man nicht zu viel Bargeld auf einmal mitbringen oder unterwegs mit sich herumtragen.

Wieviel man braucht, kommt auf die Art des Aufenthaltes an und wo man gerade untergebracht ist. Pauschalurlauber und All-Inclusive-Gäste benötigen sicher nicht soviel Bargeld, wie Individualtouristen. Diese geben vor Ort mehr Geld aus, da sie sich selbst verpflegen und auch die Unterkünfte teilweise noch zahlen müssen.

Wir sind individuell unterwegs und versorgen uns grösstenteils selbst. Für die ersten Tage nehmen wir so viele USD mit, dass es für die ersten Unterkunftskosten reicht. Am Liebsten buchen wir diese vorher und zahlen bis zu 50% der Unterkunftskosten vor der Reise an. So müssen wir nicht andauernd an den Automaten.

Zusätzlich rechnen wir für beide noch 100 USD pro Tag extra für Verpflegung und Vergnügungen etc. Das langt uns oft plusminus gerade so, denn wir sind keine Rappenspalter. Ist dann alles aufgebraucht, wird Nachschub besorgt.

Die 20 Jamaika-Dollar Münze sieht aus wie ein Eurostück, ist aber nur einen Bruchteil davon wert

Auf dem Land findet man nicht in jeder Ortschaft Banken oder Geldautomaten. Manchmal funktionieren diese auch nicht für alle Karten. Wir empfehlen, lieber nochmal den Geld-Vorrat aufzufüllen, bevor man die touristischen Gegenden verlässt.

3. Wie geht Geld abheben am Geldautomaten und welches Plastikgeld funktioniert auf Jamaika?

An vielen Geldautomaten auf Jamaika ist es möglich, USD oder JMD mit einer EC-Karte mit “Plus”-, “Maestro”- oder “Cirrus”- Zeichen oder mit Kreditkarte abzuheben. Erkundigt euch bei eurer Bank, welche Gebühren dafür fällig werden. Ebenfalls können Gebühren der Fremdbank auf Jamaika anfallen. An den Automaten der Scotiabank und auch bei Sagicor wurden in den letzten 3 Jahren keine Gebühren erhoben. Welche Währung ausgezahlt wird ist an den Türen der Geldautomaten (man kann sie meist von innen verriegeln) ersichtlich. Der höchstmögliche Abhebungsbetrag sind 30.000 JMD oder 500 USD.
Viele Reisende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz etc. haben mit einer DKB-VISA-Card gute Erfahrungen gemacht, bei der keine Kosten für das Abheben im Ausland anfallen.

Mit Karten, auf denen das Cirrus-Logo aufgedruckt ist, kann an ebenfalls mit diesem Logo gekennzeichneten Geldautomaten Bargeld, meist gebührenpflichtig, abgehoben werden.

Damit nach oder noch während eurer Ferien nicht “das böse Erwachen” kommt, achtet darauf, ob der Geldautomat, an dem ihr abheben wollt “sauber” ist. In letzter Zeit werden nämlich auch auf Jamaika mittels aufgelegter Tastaturen, Miniwanzen oder Kameras PINs und andere heikle Daten ausgelesen (skimming).

Solltet ihr den Eindruck haben, man hat eure Daten ausspioniert, lasst die Karten sofort sperren. Erkundigt euch vor der Reise, wie das bei eurer Bank / Kreditkarteninstitut funktioniert.

Wir haben für den Fall der Fälle immer jeder eine EC-Karte und eine Kreditkarte als Backup dabei. Nichts ist unangenehmer, als plötzlich im Ausland ohne Geld dazustehen. Sollte euch das mal passieren: Western Union und Moneygram funktionieren auch in Jamaika prima. So könnt ihr euch von euren Angehörigen einen Notgroschen senden lassen.

Kreditkarten als Zahlungsmittel

Werden in den grösseren Geschäften der Touristenzentren und in Hotelshops meist akzeptiert, verursachen aber auch beim Bezahlen Gebühren. Ausserdem ist es schon öfter vorgekommen, dass Beträge doppelt abgebucht wurden. Sollte eure Kreditkarte beim Bezahlen mal nicht “durchgehen”, bitte keinen zweiten  Versuch erlauben. Diese Masche funktioniert übrigens weltweit. Wer dazu neigt, vieles mit Kreditkarte zu bezahlen, sollte auch im Jamaika-Urlaub stets den Blick auf das dazugehörige Konto sicherstellen.

In ländlichen Gegenden auf Jamaika gilt eher „Bares ist Wahres“. Man sollte sich überdies nicht darauf verlassen, dass man die Unterkunft mit Kreditkarte bezahlen kann. Auch wenn es auf dem Buchungsportal als akzeptierte Zahlungsweise im Kleingedruckten steht, kann es vor Ort ganz anders aussehen.

Zusatztipp: Damit eure heimische Bank nicht nervös wird, wenn Abhebungen aus Jamaika getätigt werden, informiert sie doch einfach vor der Abreise über euren Auslandsaufenthalt und lasst euch zum Thema “Geoblocking für EC-Karten” beraten. Ergänzende Infos über das Thema “Geld abheben auf Jamaika” <<< findet ihr bei auslandsabhebung.de

4. Geld ausgeben auf Jamaika? So fahren wir am Besten:

Ratsam ist es, immer von beiden Währungen einen Betrag in nicht zu grossen Scheinen (können manchmal nicht gewechselt werden) dabei zu haben. Preise z.B. für Touren oder Souvenirs solltet ihr immer am besten zuerst in JMD erfragen. Um Missverständnissen vorzubeugen, stellt vor dem Bezahlen klar, welche Währung gemeint ist.

Jamaikaner machen gern ihre eigenen Umrechnungskurse. Informiert euch vorher, wie der aktuelle Kurs JMD – USD ist. Der Währungsrechner bei OANDA.com ist immer aktuell und es gibt ihn auch als App für euer Mobiltelefon. Handeln auf Märkten und an Strassenständen ist okay, da Touristen meist zuerst einen 30-40% höheren Preis genannt bekommen. Grundsätzlich raten wir, die Preise – egal wobei – immer vorher fest auszuhandeln, damit es keine unliebsamen Überraschungen und Diskussionen gibt.

Ein bisschen Kleingeld ist immer hilfreich

Ein paar 100er und 500er Noten sollte man sich für Fahrten im Routetaxi parat halten, oft haben die Fahrer plötzlich kein Wechselgeld, wenn sie Touristen mit grossen Scheinen wedeln sehen. Generell ist es wahrscheinlich eh geschickter, nicht unbedingt die gesamte Barschaft beim Bezahlen vorzuweisen, damit macht man sich eventuell einen ausgehandelten Rabatt wieder zunichte. Dann geht die Feilscherei von vorne los.

Bewährt hat es sich für uns, das Tagesbudget jeweils untereinander aufzuteilen und grössere Scheine nicht sichtbar zu verstauen. Den Rest der Urlaubskasse bringt ihr am Besten im Safe der Unterkunft – wenn vorhanden – oder sonst wie sicher unter. Auch ein abschliessbarer Koffer ist sicherer, als die Kohle unter der Matratze zu bunkern oder immer das ganze Bündel Scheinchen mit sich zu tragen.

5. Verhandle sportlich, aber mit Bedacht!

Wie schon erwähnt, sollte man als kaufwilliger Tourist auf Jamaika nicht unbedingt den ersten Preisvorschlag annehmen. Beim Handeln selbst muss man sich jedoch vor Augen führen, dass Jamaika auch für Einheimische kein Billigland ist und der Kampf ums Überleben täglich neu gewonnen werden muss. Man kann den Eindruck bekommen, dass Jamaikaner glauben, jeder Europäer sei reich und könne unbegrenzt Geld ausgeben.

Wisst ihr was? Sie haben Recht! Selbst wenn ihr euch die Jamaika-Reise vom Munde abgespart habt – die meisten Jamaikaner können nicht einmal das. Geschweige denn, sich eine Krankenversicherung leisten oder alle Kinder zur weiterführenden Schule schicken zu können. Also beweist Fingerspitzengefühl und überlegt euch, ob es wirklich nötig ist, bis aufs sprichwörtliche “Blut” zu handeln.

Übliche Trinkgelder Jamaika

6. Und wie ist das mit dem Trinkgeld (Tip) auf Jamaika?

Ebenso wie für Fahrten im Routetaxi ist es für Trinkgelder sinnvoll, sich kleinere Noten aufzuheben. Will man beispielsweise einen kleinen Gefallen honorieren, sind 1 – 5 USD oder 100 – 500 JMD angemessen. Manchmal wird man auch ganz unverblümt angebettelt. Damit man dann nicht dauernd die Geldbörse rauskramen muss, kann man 2 – 3 entsprechende Scheine gefaltet in der Hosentasche haben.

Anders als bei uns ist der Service in Restaurants in der Rechnung oft inkludiert. Das steht dann meist auf der Speisekarte oder der Rechnung direkt vermerkt. Ist das nicht der Fall, sind wohl 10 – 15 % üblich. Doch das würden wir so nicht unbedingt pauschalisieren. War der Service lausig, fällt das Trinkgeld entsprechend knapper aus. War er hervorragend, kann man ihn auch zusätzlich honorieren, selbst wenn er extra auf der Rechnung ausgewiesen ist.

Am Besten gibt man das Trinkgeld dann persönlich, mit einer entsprechenden Bemerkung. Auch in Geschäften kann man das so handhaben, wenn die Bedienung und Beratung hilfreich und sympathisch ist. Oft sind Jamaikaner nämlich nur “Touristenmagnet” für die Souvenirshops, die eigentlich Indern oder Chinesen gehören.


 Ricarda Daley lebt auf Jamaika und erklärt auf ihrem Youtube-Kanal “ZEIG MIR JAMAIKA” Wieviel Trinkgeld auf Jamaika üblich ist und welche Dienstleistungen man auf Jamaika mit Trinkgeld honorieren sollte.
Wer erwartet ausserdem in Jamaika Trinkgeld?

Trinkgeld ist meistens willkommen in Jamaika. In touristischen Gegenden wird Trinkgeld aber eher erwartet, als auf dem Lande. Ein Kofferträger am Flughafen bekommt pro Gepäckstück einen USD oder 100 JMD. Ob ihr einen Taxifahrer tipt, bleibt euch überlassen. Das kann aber förderlich sein, wenn ihr ihn nochmal in Anspruch nehmen wollt.

In den Hotels ist es hilfreich, die Trinkgeldfrage an der Rezeption zu klären. In manchen Hotels gilt Trinkgeld als unerwünscht und man müsste das Personal dann heimlich tipen. Das ist zwar oft gang und gäbe, doch sicher für die Angestellten nicht ganz unproblematisch. Wer weiss, ob es nicht Personalkontrollen gibt? Und wer von uns will schon verantwortlich dafür sein, dass jemand durch unsere Gedankenlosigkeit seinen Job verliert … ?

Tourguides und Fahrer von Tourunternehmen auf individuellen Touren kann und sollte man tipen, wenn die erbrachte Leistung gepasst hat. Besonders großzügig, wenn die Erwartungen übererfüllt wurden. Auf Pauschaltouren ist Trinkgeld für beide – Fahrer und Guide – immer angemessen. 

Wie man die Guides an Wasserfällen oder anderen Attraktionen honorieren soll, ist eine viel gestellte Frage. Vielleicht hilft die Info, dass viele als Freelancer arbeiten und vom Eintritt, der gezahlt wird, keinen Cent sehen. Aber ohne ihre helfende Hand wäre es so manchem Reisenden gar nicht möglich, einen Wasserfall unbeschadet zu erklettern, ausserdem macht der Guide auch gerne Fotos. Der Raftcaptain sieht vom Geld. was ihr für eure Fahrt mit dem Bambusfloss bezahlt, wahrscheinlich nur einen Bruchteil. Auch er ist auf ein Trinkgeld angewiesen.

5 – 10 USD pro Person sind für Leistungen wie die gerade genannten auf jeden Fall angebracht und realistisch.

TIPP ZUM TIP – TRINKGELD solltet ihr am Besten schon in eurem Tagesbudget einplanen.
Wenn ihr im Rahmen einer Tagestour oder einer Rundtour unterwegs seid,
denkt daran dass im Tourpreis das Trinkgeld für die,
die euch einen schönen Tag bescheren, noch nicht enthalten ist.

7. Immer erst am Schluss komplett bezahlen!

Wenn ihr Touren, Dienstleistungen oder Anderes von Einheimischen angeboten bekommt und man sich über den Preis geeinigt hat, solltet ihr auch auf diesem bestehen und euch nicht auf nachfolgende Diskussionen einlassen. Bezahlt auch NIE komplett, bevor ihr die Gegenleistung erhalten habt. Besteht der Fahrer auf Bezahlung vor Fahrtantritt, weil er vorgibt noch tanken zu müssen, zahlt etwa die Hälfte des ausgehandelten Preises. Den Rest gibt’s später. 

Seid euch bewusst, dass euch NIEMAND “für ‘n Appel und ‘n Ei” quer durch Jamaika karrt. Bei solchen “Angeboten” sollte man skeptisch bleiben, damit man am Ende nicht irgendwo in der jamaikanischen Pampa stehen gelassen wird. Mit diesem letzten Ratschlag sind wir auch am Ende unseres Knete-Knigges für Jamaika angelangt.

Wie teuer ein Jamaikaurlaub ist und Tipps, wie ihr die Kosten in Jamaika überschaubar halten könnt, verraten wir im Blogbeitrag: Wie TEUER ist ein JAMAIKA-URLAUB?

Mit unseren Tipps seid ihr fürs Bezahlen in Jamaika nun bestens gerüstet. Nehmt euch besonders die Trinkgeld-Tipps zu Herzen, damit ihr nicht am Ende eines schönen Ausfluges in enttäuschte oder gar verärgerte Gesichter schaut.

 

Noch mehr Infos, Tipps und Tricks für Jamaika gibt’s auch hier:

Touchin’ Jamaica bei Instagram

Unsere Facebook-Seite – die offizielle FB- Seite von “Touchin’ Jamaica”

Unsere Facebook-Gruppe – zum Austausch mit anderen Jamaika-Reisenden
und Jamaika- Fans

Kategorien:7 TRICKS FÜR ..., JAMAIKA-TIPPSSchlagwörter:, , , , , , , , , , , ,

Was meinst du dazu?

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: