Der ruhigere Süden Jamaikas ist touristisch noch nicht so überlaufen, wie andere Teile der grünen Karibikinsel. Dennoch hat er einige interessante Ausflugsziele zu bieten. Neben den Y.S. Falls, der Appleton Rum Experience Tour und der Pelican Bar gehört auch eine Black River Safari zu den absoluten Tour-Klassikern in dieser Gegend. Doch nicht nur der wunderschönen Natur wegen, die den Fluss Black River säumt, ist diese Aktivität so beliebt bei Jamaika- Reisenden. Der eigentliche Kitzel besteht darin, dass man lebenden Krokodilen ganz ohne Glasscheibe ziemlich nahe kommen kann. Wie sich so ein Erlebnis dann auch noch toppen lässt, lest ihr jetzt.
Der Black River auf Jamaika
Der Black River, welcher an der Südküste Jamaikas nahe der gleichnamigen Stadt ins Meer fliesst, ist der zweitlängste Fluss der schönen Karibikinsel. Ĺänger ist nur der grösstenteils trockengelaufene Rio Minho. Der Black River ist zum grössten Teil schiffbar, was in früheren Zeiten für den Transport von Blauholz (auch Blutholz, Englisch: Logwood) und auch Zuckerrohr genutzt wurde. Die Zeiten von “King Sugar” auf Jamaika sind vorbei. Zuckerrohr wird heutzutage auf dem Landweg per LKW transportiert. Auch Blauholz ist nicht mehr gefragt, seit sein Holz nicht mehr zur Gewinnung von blauschwarzem Farbstoff herhalten muss. In modernen Zeiten werden auf dem Black River hauptsächlich Touristen transportiert.
Wie kommt man zur Black River Tour auf Jamaika?
Die Flussfahrt auf dem Black River ist hochbeliebt bei Negril-Urlaubern, da sie prima mit einer Tour zur Südküste verbunden werden kann und nicht zu weit weg ist. Von Negril nimmt man sich am Besten entweder ein Chartertaxi oder schaut sich gleich nach einem Tourunternehmen um, welches Black River mit im Tourplan hat. Auch von Treasure Beach aus ist es nach Black River nicht zu weit und die Anreise am Bequemsten im Chartertaxi oder mit einheimischer Tourbegleitung.

Kartenausschnitt von Black River
Wer selbst anreisen will, wird mit dem Handynavi keine Mühe haben, den Ort zu finden. Auch die Black River Safari ist ausgeschildert. Parkplätze sind in der Nähe des Anlegers zu finden, welcher sich bei der grossen Eisenbrücke befindet, welche nicht zu verfehlen ist. Mit dem Route-Taxi wird es wie meist ein wenig mühsamer. Von Negril aus nimmt man zunächst ein Route-Taxi nach Savanna la Mar. Von dort aus geht es dann weiter nach Whitehouse, wo man dann auf ein Route-Taxi nach Black River wechselt. Von Treasure Beach aus gibt es Routetaxis direkt nach Black River.
Gruppenzwang statt Individualerlebnis – die offizielle “Black River Safari Tour”
In der Stadt angekommen, wird euch dann gefühlt jeder Zweite ansprechen, ob ihr zur Black River Safari wollt. Solltet ihr noch nichts geplant haben, hört euch ruhig mal die Angebote an. Oft sind es Bekannte von lokalen Fischern, die versuchen, sich durch die Vermittlung an diese ein Trinkgeld zu verdienen. Manchmal will man euch aber einfach nur den Weg zum Anleger zeigen. Fragt also genau nach bevor ihr euch zu früh freut und dann doch bei der offiziellen “J. Charles Swaby”- Tour landet.
Dieser Herr hat nämlich das Schippern von Touristen auf dem Black River perfektioniert. Auch die ” St.Elizabeth River Safari” operiert zu den selben Zeiten und kostet genau das Gleiche. Beide fahren jeweils vormittags um 9:00 und 11:00 Uhr sowie nachmittags um 12:30, 14:00 und 15:30 und kosten pro Person etwa 20 USD. Inbegriffen ist der Besuch der Krokodilaufzuchtstation. Bis zu 40 Leute passen auf eines der Katamaranboote und wenn ihr Pech habt, seid ihr mittendrin.

Fischerboote am Anleger in Black River – Jamaika
Kleinere Boote hat “Irie Safari”, welche auch Kayaktouren organisieren. Abfahrt ist alle 90 Minuten zwischen 9:00 bis 16:30 Uhr für 22 USD pro Person. Natürlich ist überall ein Guide an Bord, der viel über die Flora und Fauna des Black River zu erzählen hat, während ihr versucht, am mangroven- und schilfbewachsenen Flussufer Krokodile zu erspähen. Die haben es übrigens auch gern warm, wählt für euren Ausflug zum Black River darum lieber die Mittagszeit an einem sonnigen Tag.
Black River Tour Fishermen-Style – Cool, gemütlich und mit viel Local Spirit
Doch auch wenn ihr kein proppevolles Boot erwischt, sind die offiziellen Black-River-Fahrten nicht unbedingt die originellsten Möglichkeiten, den Fluss und seine Bewohner zu entdecken.
Diese verraten wir euch jetzt:
Westlich der Brücke, da wo die Fischerboote sich dekorativ geparkt vom Nachtfischen erholen, warten meistens lokale Fischer auf krokodilverrückte Kundschaft.
Ihre Boote sind kleiner und wendiger und somit kommen sie auch an Stellen im Fluss, für die die “Touristendampfer” einfach zu mächtig oder zu hoch sind.

Captain Teddy on Tour auf dem Black River
Ist man sich über den Verlauf der Tour (Optionen siehe Extratipps) und den Preis (ca. 35-40 USD pP. ) einig geworden, geht’s los. Reggaemusik und Erfrischungen (nicht im Preis) sind mit an Bord. In der Kühlbox ist ausserdem Hühnchenfleisch. Leider kein Jerk, denn die Krokos lieben ihre Leckerlis roh. So angelockt, findet sich immer ein fotogenes Exemplar, welches noch nicht gefrühstückt hat. Im Black River leben einige der letzten verbliebenen Krokodile, die einst zahlreich die Südküste bevölkerten. Es handelt sich um amerikanische Spitzkrokodile, die weniger aggressiv, aber trotzdem keine Kuscheltiere sind. Wir wissen nicht, ob es schon Unfälle mit Touristen gab, aber ein paar Einheimische haben bereits unschöne Erfahrungen mit Krokodilen machen müssen.

Never Smile At A Crocodile
Coole Erfrischungen am und im Black River auf Jamaika
Sicher erklärt ihr uns nach dieser Information komplett für plemplem, wenn wir euch das nächste Highlight ankündigen: “Schwimmen mit Krokodilen”.
Auf dem Weg dorthin ist eine Brücke im Weg, die jedoch das Fischerboot nicht stört, kurzerhand wird das Sonnendach abgehoben und drunter durch gehuscht. Die grossen Tourenboote haben da das Nachsehen und ab hier stört kaum ein anderes Wassergefährt die Ruhe der Natur am Black River.
Okayokay, wir geben’s zu… Krokodile haben wir dort, wo wir an Land gingen – um sofort wieder ins Wasser zu hüpfen – keine gesehen. Aber sie sind da. Wer sich lieber nicht direkt im Fluss erfrischen will, kann sich was Kühles von Rudys Bar holen. Zu der gehört nämlich der kleine Holzsteg, von wo aus man hier an Land kommt. Sicher kann hier auch Mitgebrachtes verzehrt werden, solange man die Bar nicht komplett ignoriert. Es gibt einfache Toiletten und die Möglichkeit, sich umzuziehen. Nicht unbedingt Fünf-Sterne-Standard, aber doch ausreichend.
Links- die Cheese Rocks auf dem Weg zur Anlegestelle bei Rudy’s Bar – Rechts
Extratipps für eure Black River Tour auf Jamaika
Hat man genug vom Nervenkitzel im Fluss, geht’s wieder zurück zum Anleger, vorbei an schwimmenden Seerosengärten und begleitet von ganzen Bündeln aus Seelilien auf dem Weg ins Meer. Auch ihr könnt die Gelegenheit nutzen, mit dem Fischerboot auf’s Meer zu fahren. Viele Captains bieten die Tour zur Pelican-Bar zum Kombipreis gleich mit an. Und wo lässt man so einen spannenden Tag besser ausklingen, als mit einem Red Stripe beim Sonnenuntergang in einer Bar im Meer?
Vom Treasure Beach und vom Parottee Beach aus bieten lokale Fischer ebenfalls Bootstouren zur Pelican Bar und zum Black River an.
Wenn ihr keine Lust auf mehr im Meer und noch genügend Zeit habt, macht einen Spaziergang durch Black River. Die Haupstadt des Parishes St. Elizabeth hat viel Historisches zu bieten. Auch einen Streifzug über den Bauernmarkt sollte man nicht verpassen. Sonntags ist übrigens Black River so gut wie ausgestorben und auch den Fluss hat man dann fast ganz für sich.
Noch mehr über unsere Black-River-Tour und das Umland könnt ihr im Logbuch HIER und HIER nachlesen. Wir wünschen euch einen interessanten und spannenden Tag auf dem Black River an der Südküste Jamaikas!
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