Beim Stöbern in unseren Tour-Berichten aus Jamaika wird euch eines schnell auffallen: Meist endet der Tag mit einem “kühlen Red Stripe”. Manche von euch denken dann vielleicht “Was zur Hölle saufen die da auf Jamaika für Zeug?” Die Antwort ist: BIER!!! Und zwar eines der süffigsten, die unsere Gaumenzäpfchen je passiert haben. Und weil wir diese “Jamaikanische Hopfenkaltschale” so lieben, widmen wir ihr auch einen eigenen Beitrag.
Wer hat’s erfunden? D&G=Desnoes & Geddes, nicht Dolce & Gabbana, aber trotzdem:
D amn G ood!!!
Eugene Peter Desnoes und Thomas Hargreaves Geddes, gründeten bereits 1918 durch Geschäftsfusion Desnoes & Geddes. Vorerst wurden nur Erfrischungsgetränke wie, viel später 1976, die berühmte jamaikanische Grapefruitbrause “Ting” produziert.
1927 eröffnete man in Kingston die Surrey Brewery, wo ein Jahr später das erste Red Stripe, zunächst als Ale, gebraut wurde. Da das recht schwere Ale nicht so gut bei der Bevölkerung ankam, entschied man sich dann 1938 dazu, ein leichteres und erfrischenderes helles Lagerbier zu brauen.
Das Red Stripe, welches wir heute noch aus Jamaika kennen,
war geboren und die Jamaikaner liebten es!!!
Mittlerweile waren auch amerikanische und kanadische Soldaten, die auf Jamaika während des 2. Weltkrieges stationiert wurden, auf den Geschmack gekommen. Da sich das süffige Bierchen auch sonst rasant steigender Beliebtheit erfreute, wurde 1958 in Hunts Bay eine grössere und die für damalige Verhältnisse modernste Brauerei der Karibik eröffnet.
ALLE WOLLEN RED STRIPE BIER!
Doch nicht nur durch die Gäste Jamaikas wurde Red Stripe international bekannt. Auch James Bond trinkt in „007 jagt Dr. No“ und „Der Mann mit dem goldenen Colt“ nicht etwa französische Blubberbrause oder geschüttelten Martini, sondern das jamaikanische Bier, welches seit 1965 in der markanten “stubby bottle” daher kommt.
Sicher wisst ihr sowieso schon, dass die James Bond Romane allesamt auf Jamaika entstanden und der Fantasie von Ian Flemming entsprungen sind. Dieser hat dereinst selbst für die Briten spioniert und verbrachte die kalten, europäischen Winter lieber in seiner Residenz “Goldeneye” auf Jamaika.
1970 wird Desnoes & Geddes ein börsennotiertes Unternehmen und Staatsbrauerei von Jamaika. 1993 wird D&G von Guinness Brewing Worldwide – jetzt Diageo – übernommen, diese verlagerten die Produktion für den US-Markt von Red Stripe von Jamaika in die USA. Desnoes & Geddes auf Jamaika brauten weiterhin Red Stripe für den jamaikanischen, brasilianischen, kanadischen und europäischen Markt.
2015 erwarb Heineken Red Stripe und brachte alle Exportaktivitäten zunächst wieder zu seinen Wurzeln nach Jamaika zurück. Es folgt die Erneuerung der Marke als echtes jamaikanisches Produkt und 2016 startete der erste Container Red Stripe wieder in Richtung USA. Somit ist Red Stripe zumindest für Nord- und Südamerika wieder das, was es mal war:
A JAMAICAN THING – ONLY IN JAMAICA
Red Stripe – das flüssige Gold Jamaikas
(Okay, wenn Red Stripe für uns schon flüssiges Gold ist, was ist dann Jamaika-Rum?)
Jamaikanisches Red Stripe ist ein helles Lagerbier mit 4,7 Volumenprozent, welches sich durch seinen milden, leicht malzigen Geschmack auszeichnet. Es prickelt fein, aber nicht zu viel und schmeckt uns am besten gut gekühlt aus der Flasche. Im Glas kommt die goldene Farbe zwar besser zur Geltung, aber da die Blume schnell zusammenfällt und die aufsteigende Kohlensäure eher dezent perlt, macht es optisch nicht viel her. Für uns ist Red Stripe, abgesehen von alkoholfreien Alternativen, der perfekte Durstlöscher.
Das funktioniert nicht nur in der Hitze Jamaikas, sondern auch auf dem heimischen Balkon oder auf der Sommerwiese kann man so prima Jamaika- Feeling zaubern. Auch Frauen lieben Red Stripe! Viele finden ebenso Gefallen an den neueren Sorten Red Stripe Light sowie den Mixes Red Stripe Lemon Paradise, Red Stripe Sorrel und Red Stripe Melon. Ausser am Strand schmeckt Red Stripe am Leckersten zu Jerk, nichts anderes löscht den Schärfe-Brand besser.

Jerk Chicken – Knusprig, scharf und gern gegessen auf Jamaika. Unsere Rezepte gibt’s in derJamaika-Kulinarik-Ecke.
Red Stripe – BREWED IN JAMAICA
Na, spätestens jetzt seid ihr doch auf den Geschmack gekommen und wollt wissen, wie ihr das flüssige Jamaika-Gold in eure Kühlschränke kriegt? Mitbringen ist die beste Lösung. Warum das so ist, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest.
Wenn ihr “Red Stripe online kaufen” mal in euren Suchmaschinen eingebt, bekommt ihr viele Treffer z.B. jamaicabeer.de, drink-shop.ch … Dass ihr dort allerdings das originale, jamaikanische Red Stripe Bier bekommt, ist Glückssache.
Seit etwa 2018 gibt es auf dem europäischen Markt nur noch “BORN in Jamaica” – das von Heineken in den Niederlanden für den europäischen Gaumen gebraut wird und leider wie ein deutsches Pilsener schmeckt. Was auch daran liegen könnte, dass für das Original auf Jamaika Cassava vermalzt wird, welches dem Red Stripe den typischen lieblichen Abgang beschert.

ACHTUNG FALLE!!! – Fast wie bei Tinder: Traue NIE dem Profilbild!
Wir haben uns leider schon ein paar Mal angeschmiert, weil die Verkaufsplattformen zwar noch die jamaikanische Red Stripe Flasche in der Fotovorschau hatten, jedoch das niederländische Plagiat geschickt haben.

Links der Nachbrau von Heineken – sieht aus wie “unser” Pils und schmeckt leider auch so.
Besser, als nix …
Wen es nicht stört, dass nicht drin ist, was drauf steht, der kann sich auch vor Ort in Getränkefachgeschäften gut mit dem Red Stripe Nachbrau versorgen. Immerhin entsteht dann wenigstens optisch die Illusion, nach Jamaika gebeamt worden zu sein.
Welche Erfahrungen habt ihr denn in letzter Zeit mit eurer geliebten jamaikanischen Hopfenkaltschale gemacht? Kennt ihr eine vertrauenswürdige Quelle, die noch das originale Red Stripe “BREWED in Jamaica” liefern kann?
Wir sind gespannt und sagen dann mal “PROST!” oder wie es auf Jamaika klingt: CHEERS!
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