03. und 04. Februar 2017 * Blue Mountains bis Kingston


Lesezeit: 5 Minuten
03. Februar 2017 – All about Blue Mountain Coffee und ein Wiedersehen im Eits Cafè

Guten Morgen, Blue Mountains! Wo immer wir sind – diese Ruhe und der fantastische Bergblick beim Frühstück mit Kaffee aus den Blue Mountains entschädigt für die unruhige Nacht. Dieses Mal hielten uns ein raschelnder Matratzenbezug, die Schräglage des Bettes, verursacht durch Absenkung der Holzkonstruktion unseres Mango-Baumhauses und das Trommeln des Regens aufs Dach vom Durchschlafen ab. Aber das sind wir schon fast gewöhnt und der Kaffee in Kooperation mit dem jamaikanischen Frühstück an der frischen Luft serviert weckt unsere Lebensgeister.

Kaffee ist das Stichwort, wir hatten mit Robert vorab eine Tour zur Mavis Banks Coffee Factory vereinbart. Dort liefern viele Kaffeefarmer, die nicht selbst rösten, ihren Kaffee ab. Robert findet, mit unserem tollen Auto könnten wir die Tour alleine machen und versichert uns, dass die Fabrik sicher geöffnet habe und man sie jederzeit besuchen könne. Na gut, von uns aus … fahren wir eben allein nach Mavis Banks. 

Blue Mountains Jamaika

Nach einer aussichtsreichen Fahrt ohne Stopps kommen wir um die Mittagszeit bei der Kaffeefabrik in Mavis Banks an. Dort fassten wir uns ein Herz und fragten die Sicherheitsbeamten am Eingangstor nach Touren. Kein Problem, man würde einen Führer organisieren und wir sollten ein Formular betreffend unseres Gesundheitszustandes ausfüllen. Mit Durchfall oder ansteckenden Krankheiten hätte man uns genauso wenig reingelassen, wie in Flipflops.

Unseren Schmuck mussten wir entfernen, sogar Lars winzige Creole musste er rausnehmen. Versuch das mal nach 5 Jahren. Doch damit die Mavis Banks Coffee Factory einen der besten Kaffees in alle Welt verkaufen kann, muss sie hohen Hygienestandards genügen und wir folgen natürlich. Fotografieren ist leider drinnen auch nicht erlaubt.

Endlich dürfen wir weiter und es geht zunächst in einen kleinen Laden, wo man natürlich Blue-Mountain-Kaffee kaufen kann und auch einen Gratis-Kaffee bekommt. Leider im unvermeidlichen Styroporbecher. Wir kaufen ein Päckchen mit einem Pfund Kaffee für 4000 JMD , den wir umständlich quittieren müssen, weil wir ihn erst nach der Tour mitnehmen dürfen. Dann ist unser Führer Denton da und er führt uns durch die mittagsruhende Fabrik. Von der rohen Kaffeebohne über das Rösten mit verschiedenen Röstgraden bis hin zur Verpackung des gerösteten Kaffees erklärte er uns den ganzen Prozess vor Ort.

Leider stand die Produktion still. Auf der einen Seite wegen der Mittagspause und auf der anderen Seite, weil freitags nur bis mittags produziert wird. Ab da wird nur noch verpackt, am Wochenende ruht die Produktion. Wir fanden, die gut dreissigminütige Tour war trotzdem sehr interessant und den Preis von 10 USD oder 1000 JMD wert.

Nun war es ja noch früh am Tage und wir hatten schon ein wenig Appetit, also hielten wir auf der Fahrt zurück nach etwas Ausschau, wo wir einkehren könnten. So wirklich sprach uns nichts an und erst am Eits Cafè halten wir und versuchen rauszufinden, ob es wirklich so toll ist, wie man überall lesen kann.
Die Veranda ist hübsch und luftig eingerichtet und das Ambiente ist wirklich schön. Darüber hinaus verspricht die Karte viele Gaumenfreuden.

Wir hatten Crêpes mit Eis und einen Salat, welche ansprechend angerichtet waren. Doch der kulinarische Burner war die hausgemachte Limonade, von der mir sogar ein Fläschchen to go abgefüllt wurde. Überhaupt war der Service einer der Besten auf Jamaika und das nicht nur, weil die Servicekraft Deutsch sprach, sondern auch weil mit uns kommuniziert wurde.

Es war noch eine grössere Gruppe dort und es wurde uns angekündigt, dass unser Essen etwas länger dauern könnte. Das war gelogen- denn es kam in einer Rekordzeit für jamaikanische Verhältnisse. Insgesamt eine tolle Erfahrung. Wir hatten sogar noch Gelegenheit uns nach dem Essen in der Anlage umzusehen, denn auch das Eits Cafè bietet Unterkunft.

Blue Mountains Jamaika

Wieder im Prince Valley Guesthouse angekommen, chillen wir noch ein wenig bis zum Abendessen. Wir geniessen es mit schöner Aussicht und da wir allein sind, zieht es uns dann wieder zu unserem Baumhaus, wo wir noch ein wenig sitzen und den Tag ausklingen lassen. Wieder mal mit einem Red Stripe. Robert hat Lust auf ein Schwätzchen, er erzählt, dass er lange in den USA gelebt hat und dort sogar als Reggaekünstler “Scorcha” unterwegs war. Wohlgemerkt ist er damit schon der dritte Reggaesinger Jamaikas, der uns auf der Tour begegnet. So plaudern wir, bis es Schlafenszeit wird.
In dieser Nacht sucht uns ein geschätzt katzengrosses Tier heim, welches penetrant auf dem Dach herum kratzt und uns leichte Nervosität verursacht. Wahrscheinlich ein Mungo auf der Suche nach Lizzards.

04. Februar 2017 – “Die böseste Stadt der Welt” und Luxus mit Abstrichen in Kingston

Nach dem Frühstück, bei dem wir – oh Wunder – weibliche Gesellschaft haben, wollen wir abreisen und verlangen die Rechnung. Dass das Baumhaus mit 40 USD pro Person und Nacht nicht die günstigste Unterkunft unserer Reise wird, war vorher klar. Obwohl man sich im “privaten Bad” kaum die Füsse im eiskalten Wasser waschen konnte und es kein Waschbecken gab. Uns hat enttäuscht, dass das Essen teurer berechnet wurde, als angekündigt. Aber wie immer machen wir den Mund nicht auf und ziehen unseres Weges. Der wird nicht allzu lang, denn das nächste Domizil ist in Kingston. Vorher machen wir noch einen Abstecher nach Port Royal, die einstmals “böseste Stadt der Welt, von der wir schon in P wie Piraten ODER der Fluch der Karibik in Port Royal berichtet haben und euch deshalb zu diesem Beitrag verweisen.

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Auf dem Weg von Port Royal nach Kingston erregten der Leuchtturm «Plumb Point Lighthouse» und das verlassene Fort Rocky unsere Aufmerksamkeit. Beim Durchstreifen des vernachlässigten Geländes von Fort Rocky stellen wir wieder einmal fest, dass sich niemand berufen fühlt, sich um solche geschichtsträchtigen Orte zu kümmern. Man merkt deutlich, dass das Geld dafür an allen Ecken Jamaikas fehlt.

Dann wurde es Zeit, unsere Unterkunft zu suchen. Nachdem wir uns per Adressangaben zur richtigen Adresse navigiert hatten, war dort weder etwas Hotelartiges zu sehen, noch irgendwo der Name der Unterkunft angeschrieben, noch wo sich Gäste melden sollten. So versuchten wir es per GPS-Daten und standen dann ratlos vor einem Haus, das so gar nicht zum Foto bei booking.com passte. Dann riefen wir die auf der Buchungsbestätigung angegebene Telefonnummer an und der Herr am Telefon sagte uns, wir wären schon das erste Mal am richtigen Haus gewesen, er wäre in 20 Minuten dort. Als WIR dort nach 10 Minuten ankamen, war überhaupt niemand zu sehen, also warteten wir brav im Auto in der Sonne, auf dass jemand käme.

Nach etwa 30 Minuten hatten wir die Faxen dicke: Wir riefen nochmals an und es stellte sich heraus, dass der junge Mann bereits IM Haus auf uns gewartet hatte. Am liebsten hätte er sofort kassiert. Da sich die Beschaffung von Bargeld im Vorhinein als tricky erwiesen hatte und wir gemäss Booking.com davon ausgegangen waren, dass wir mit Kreditkarte zahlen können sollten, ging er für diesen Tag leer aus und verschwand.  Wir hingegen nahmen nun unser Refugium in Besitz und schalteten als Erstes die Klimaanlage (hurra) im Zimmer ein. Kingston kommt uns heisser vor, als der Rest Jamaikas. Unsere Lebensmittel packten wir in den grossen Kühlschrank (was für ein Luxus) und inspizierten Mikrowelle, Wasserkocher und die restliche recht gute Ausstattung.

Jetzt haben wir aber eine schöne, warme Dusche verdient und machen uns erstmal frisch, bevor wir auf die Suche nach Essbarem gehen, was wir in Kingston nicht als allzu schwierig einstufen. Wir sollten Recht behalten, denn ein ca. 15-minütiger Spaziergang führte uns dahin, wo das Fast-Food-Herz höher schlägt. Weil wir wirklich Hunger haben und ich noch nie eine Pizza-Hut-Pizza hatte, landen wir bei eben diesen und tragen dann unseren Riesenstapel in die Unterkunft, wo wir es uns damit auf der Terrasse gemütlich machen. Die Aussicht über Kingstons Nordosten gegen die Berge ist gerade abends besonders schön, wenn das Lichtermeer die Stadt erglühen lässt. Jerk Chicken Pizza ist auch gar nicht so übel ,,,

Kingston by night

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Kategorien:Jamaikatour 2017, Woche II- 29.01.2017- 04.02.2017- von Manchioneal bis in die Blue MountainsSchlagwörter:, , , , , , , , , , , ,

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