15. und 16. Februar 2018* Rum-Touren in und um Runaway Bay


Lesezeit: 11 Minuten
15. Februar 2018 – Liquid Sunshine und „meet the locals“ in St.Anns Bay

Guten Morgen, Runaway Bay! Am Morgen peitscht heftiger Regen an die Glaslamellen der Fenster unseres Zimmers, doch er hält nicht lange an. Trotzdem ist Elke, genau wie alle unsere Bekanntschaften an der Nordküste Jamaikas, genervt. Denn es regnete seit Wochen, bevor wir anreisten. Es macht ja auch wirklich keinen Spass, wenn einem fast das Grundstück absäuft und das nicht mal durch tsunamiartige Wellen, sondern durch „liquid sunshine“- wie Jamaikaner Regen gern bezeichnen. Zum Frühstück wärmen wir uns in der gut ausgestatteten Küche des Erabo die restlichen Patties von gestern auf und wie meist gibt es dazu Früchte und Kaffee. Letzterer lässt sich hier dank deutschem Wasserkochers und 220 Volt Steckdose rasant schnell aufbrühen.

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Wir sind erst am Nachmittag mit Doreen verabredet, einer Jamaikanerin, die wir vor zwei Jahren als Tourguide kennenlernten. Doch bis dahin ist es noch Zeit, um den kleinen hauseigenen Strand des Erabo zu erkunden, dessen Mittelpunkt ein grosser Seemandelbaum bildet. Wieder kann ich nicht widerstehen, mich nach allerhand Strandgut zu bücken. Als ich mich aufrichte, steht plötzlich ein asiatisch aussehendes Pärchen mit zwei blauspiegelnden Sonnenbrillen vor mir. „Is here anywhere a way back to the street?“ wollen sie wissen.

SO gut kenne ich mich hier auch nicht aus und lotse die beiden scheinbar ausgebrochenen All-Inclusive-Resort-Häftlinge über das Gelände vom Erabo vor das Tor und auf die Hauptstrasse. Wir tauschen uns noch ein bisschen aus und ich erfahre, dass sie aus China stammen und in Kanada leben. Sie sind das erste Mal auf Jamaika, es gefiele ihnen gut und ich lobe sie für den Entschluss, die Umgebung erkunden zu wollen. Dann erzähle ich auch ein bisschen von uns und weil sie Jamaika so toll finden, bekommen sie eines unserer Kärtchen, die ich immer in der Handyhülle dabei habe.

„Schwestern“

Doreen benachrichtigt uns, dass es später wird, als geplant. Soon come eben … aber die Sonne scheint und wir geniessen sie, während wir die Hauptstrasse im Blick behalten. Dort hält auf der anderen Strassenseite ein Route-Taxi und man kann schon von Weitem das breite Sonnenscheinlächeln auf Doreens Gesicht erkennen. Das ändert sich schlagartig, als sie der beiden Kuschelkälber Luna und Bruno gewahr wird, denn wie viele Jamaikaner hat Doreen gehörigen Respekt vor Hunden. Doch die Beiden sind ganz entspannt und wir lassen Doreen nach einer herzlich- herzhaften Begrüssungsumarmung vor dem Tor in unser Auto einsteigen. Sie hat uns in ihr Haus eingeladen, um sich bei uns für unsere Unterstützung zu bedanken.

Wir wissen es sehr zu schätzen, dass sie uns abholen kommt, die Fahrt mit dem Route-Taxi vom Berg, in der Nähe von St. Anns Bay, wo sie wohnt, war sicher nicht gratis. Letztes Jahr, als wir sie in Ochi abends zum Essen eingeladen und dann heimgefahren haben, war es bereits dunkel und ohne Navi hätten wir den Weg zu ihr nicht wiedergefunden. In St. Anns Bay stoppen wir. Doreen braucht noch Getränke, die wir uns in einem Supermarkt aussuchen sollen. Sie weiss genau, wo man günstig gelegen und gratis parken kann und navigiert uns durch die lebendige Stadt.

Im Supermarkt ermuntern wir sie, einzupacken was sie braucht, denn mit ihrem schmalen Gehalt ermöglicht sie als alleinerziehende Mutter ihrer Tochter noch eine Ausbildung zur Dentalhygenikerin in Mandeville. Das ist eine wichtige Sache, weil eine gute Ausbildung einen gewissen Grundwohlstand ermöglicht und auf Jamaika nicht so selbstverständlich ist. Da wir St. Anns Bay bisher nur flüchtig kennen, zeigt Doreen uns noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie das Rathaus, einige Kirchen, den Uhrenturm und die Marcus-Garvey-Statue. Marcus Garvey hat einst die Krönung eines schwarzen Königs in Afrika, der die Befreiung der Schwarzen bringen würde, vorausgesagt und trug so wesentlich zur Entstehung der Rastafari-Bewegung  in seiner jamaikanischen Heimat bei. Die Marcus-Garvey-Statue, welche vor der Öffentlichen Bibliothek in St. Anns Bay steht, ist in jedem Reiseführer erwähnt.

Nicht so aber sein Geburtshaus in der Market Street No.32, welches noch heute von Familienmitgliedern bewohnt wird, die dieses gerne Besuchern präsentieren. Auch uns winkt man, herein zu kommen, doch wir wollen weiter. Wir haben den Nachmittag Doreen versprochen. Man merkt, dass St. Anns Bay ihre Stadt ist, denn man kennt sie hier und sie stellt uns Familienmitgliedern mit den Worten „My friends from Germany.“ vor. Freunden erklärt sie scherzhaft, ihre Schwester wäre zu Besuch, denn der gleiche Ursprung unserer Namen war uns schon gleich am Anfang aufgefallen. „Sister for namesake“ bedeutet sowas wie Namensvetter und mit „Sister from another mother“ bezeichnet man auf Jamaika gern gute Freundinnen. Schön, dass sie uns einen kleinen Einblick in ihr Leben gewährt.

Jamaikanischer Alltag

Als wir dann auf dem Berg ankommen, wo das Wohnhaus steht, das Doreen von ihren Grosseltern übernommen hat, sind wir positiv überrascht: Unsere Freundin muss nicht in einer kargen Hütte hausen, sondern bewohnt mit einem Onkel und ihrer Tochter (die beide nicht da sind) ein hübsches Steinhäuschen. Im Hof steht noch das Plumpsklo und leistet bei Wassersperren gute Dienste. Im Garten ist ihr Grossvater begraben, aber die Grossmutter, bei der Doreen aufwuchs, liegt auf dem örtlichen Friedhof. Nebenan und im Ort verteilt wohnen weitere Verwandte, vom Nachbargrundstück schauen immer mal wieder die Kinder eines ihrer Cousins zu uns herüber, trauen sich aber nicht aus ihrem Versteck. Weil die Aussicht von der Terrasse über den Ort bis zum Meer hin reicht, werden für uns flugs die schönsten Stühle vor die Tür platziert.

Wir nehmen ein Bier zum Aperitiv, Doreen trinkt keinen Alkohol. Man plaudert über dies und das, dann möchte Doreen gern auftischen, was sie für uns vorbereitet hat: In Kokosmilch und Gemüse gekochte Makrele mit Kochbanane, Dumplin, Kürbis, Salat und Yam. Diese Wurzel gibt es in zwei Arten und Doreen erklärt mir, dass die weisse die softere sei und besser schmecke. Es mundet uns fantastisch an der frischen Luft. Sie freut sich, uns bei sich zu haben und ihre Gastfreundschaft zu zeigen. Ab und zu kommen Leute vorbei gelaufen, Doreen kennt alle und wird ihrerseits von allen gegrüsst.

Jamaika
Um das leckere Mahl sacken zu lassen, helfe ich Doreen beim Abwasch. Sie erzählt mir, dass es bis vor ein paar Tagen zwei Wochen lang eine Wassersperre gab, weil durch den heftigen und anhaltenden Regen der Fluss zu viel Schlamm mit sich führte. Doch heute ist richtig Druck auf der Leitung, den nutzen wir, um gemeinsam die Behälter für die Notration aufzufüllen. Stellt euch mal vor, wochenlang nicht duschen und keine Wäsche waschen zu können und sich jeden Tropfen Wasser, den man benutzt, gut überlegen zu müssen. Bei diesen Gedanken wird man richtig demütig. Zur Belohnung fürs Kanister befüllen gib’s noch ein zweites Bier mit Blick aufs Meer und wir besprechen, dass wir das Restguthaben von unserer jamaikanischen SIM-Karte auf das Handy von Doreens Tochter übertragen wollen. Wie das geht, weiss ebendiese und Mutti ruft sie sofort an. Natürlich besteht sie darauf, dass das Kind (ich glaube es ist Mitte 20) ein paar Worte mit uns wechselt. Nach ein paar Floskeln reichen wir das Handy wieder Doreen. Mütter sind halt überall gleich. Egal, wo auf der Welt.

Bevor die Sonne untergeht, wollen wir wieder daheim sein, weil die Strassen, die den Berg runterführen, im Dunkeln doppelt so tricky sind. Darum verabschieden wir uns rechtzeitig von Doreen und bedanken uns für ihre herzliche Gastfreundschaft. Wie immer möchte Doreen wissen, ob wir gut angekommen sind. Wir müssen ihr versprechen, uns zu melden. Das tun wir auch prompt, als wir im House Erabo eintreffen. Elke sitz mit Uschi – die öfter mal für länger zu Gast im Erabo ist – und den beiden Hunden vorm Haus und unterhalten sich. Wir ziehen uns auf die „Seeterrasse“ zurück, um noch in Ruhe bei einem Cola-Rum unsere Eindrücke niederschreiben und verarbeiten zu können.

Noch zweimal schlafen – dann ist Winter …

16. Februar 2018 – Rumtouren von Falmouth bis Ochi

Der übliche Regenschauer am Morgen wäscht die Nachtschwere weg. Wir haben fantastisch geschlafen und sind fit für einen spannenden Tag. Um Viertel vor Zehn wird uns Dalton Fletcher abholen, um uns zunächst nach Hampden zu einer Rumtour zu fahren. 2014 haben wir schon ein paar Touren mit Dalton gemacht und konnten ihm mit Seaford Town sogar etwas Neues zeigen. Es wird Viertel vor Zehn und Zehn vor Zehn.  Langsam werden wir unruhig, wir kennen ihn nur zuverlässig. Als ich das Internet der jamaikanischen SIM aktiviere, sehe ich einen verpassten Whatsapp- Anruf, der es nicht durch das Erabo-WiFi geschafft hat. Ich rufe zurück, Dalton entschuldigt sich mit dem Verkehrsaufkommen „No problem, mon. I’m on my way. Cool cool!“ So cool wie er sehen wir die Sache nicht, denn wir haben die Tour in der Hampden Rum Factory zu 11 Uhr gebucht und Elke meinte, man braucht sicher mindestens eine Stunde, um dorthin zu gelangen.

Soon come

Endlich erscheint Dalton, wir hüpfen in seinen Kleinbus und es geht los Richtung Falmouth, wo man dann über Martha Brae zunächst nach Wakefield abbiegt. 2014 fuhr Dalton seine Touren noch mit einem in die Jahre gekommenen Toyota- Personenwagen und träumte von einem grösseren Auto, um mehr Geld verdienen zu können. Nun, dieses Ziel hat er erreicht. Auch privat hat sich etwas getan: Er ist Vater von einem Zweijährigen und seine Frau erwartet nun das zweite Kind- ein Mädchen, erzählt er uns stolz. Wir sind erstaunt, wie er selbst sich in den vier Jahren entwickelt hat, war er 2014 noch eher zurückhaltend, gibt er jetzt den Smalltalker. An Seaford aka German Town erinnert er sich noch, aber was er ausserdem mit uns für Touren fuhr und an uns ansich nicht mehr so deutlich.

In Seaford war er mit uns das erste und einzige Mal und auch in der eher wenig bekannten Hampden Rum Factory sei er nie vorher gewesen. Wir seien spezielle Reisende, es macht ihm Spass durch uns Neues in seiner Heimat Jamaika zu entdecken. Das freut uns, zumal wir das nicht zum ersten Mal hören. Die Zeit rennt … es geht bedrohlich auf Elf zu und das Handynavi zeigt, dass wir wohl zehn Minuten nach Elf ankommen werden. Dalton fährt sein Kapital sehr vorsichtig über die löcherige, unbefestigte Buckelpiste, die von Bounty Hill das letzte Stück zum Hampden Sugar Estate führt. Gut, dass ich mir die Nummer von der Website abgeschrieben habe, denn als ich anrufe und frage, ob es ein Problem sei, wenn wir uns 10 min verspäten, meint die freundliche Frauenstimme „No mon, take your time.“

Durch einen fast komplett im Wasser stehenden Bambuswald, vorbei an Zuckerrohrfeldern und einer wirklich beeindruckend riesigen Papaya-Plantage erreichen wir dann unser Ziel. Auf dem Parkplatz steht nur ein weiterer Kleinbus, also ist heute nicht soviel los und wir klauen anderen Gästen nicht wertvolle Zeit. Im Gegenteil, Yanique, mit der ich telefoniert hatte, ist unser Tourguide. Wir haben sie ganz für uns und werden mit einem kräftigen Rumpunch begrüsst. Ich zahle die 50 USD p.P. Eintritt, wir bekommen Helme und erstmal eine Einführung zu Jamaika selbst und werden dann grob in die Rumproduktion eingeweiht. Diese ist uns aus Appleton schon bekannt und doch unterscheidet sie sich zu der in Hampden. Anders als in Appleton erhält der Rum hier seine goldene Farbe nicht durch eine lange Lagerungszeit, sondern durch die Zugabe von Molasse, einem Vorprodukt sowohl der Rum-  als auch der Zuckerherstellung. Nach dieser Kurzeinführung führt uns Yanique zum Greathouse, welches 1779 erbaut wurde und während der Weihnachtsaufstände 1831 nicht zerstört wurde. Noch heute ist es bewohnt und nur von aussen anzuschauen. Auf dem parkähnlichen Gelände bewegen sich Pfauen frei und auch Hasen gibt es zu sehen.

Hi, Esther!

Jetzt wird es interessant denn wir dürfen nun die kleine, aber feine Produktion besichtigen und bekommen vor Ort nochmal den Destillationsprozess erklärt, derweil sich unsere Nasen an den strengen Geruch des Dunders gewöhnen, der ein Abfallprodukt der Destillation ist und mit dem dann wieder die Zuckerrohrfelder gedüngt werden können. Fotografieren darf man, sicher aus Geheimhaltungsgründen, nicht überall. Richtig spannend wird es dann im Labor, wo wir eine erste Verkostung und eine umfangreiche Einweisung in die hohe Kunst der Herstellung von High Ester Rum bekommen. Diese High Ester Rums wurden und werden hauptsächlich nach England, Schottland, Deutschland, Holland und sonstwo in Europa verkauft, wo sie mit anderen Rums verschnitten verkauft werden oder als Zutat in Füllungen für Schokolade oder Backwerk genutzt werden. Die Gäste aus dem anderen parkenden Tourbus sind bereits dabei, die verschiedenen Produkte zu probieren und Rumliebhaber haben die Gelegenheit, mit den Rumkennern zu fachsimpeln.

Danach ist der Zeitpunkt für eine Stärkung und es gibt vorbestelltes Jerk Chicken oder Pork mit Festival im Piknickbereich des Anwesens. Wir tauschen uns mit einem kalifornischen Pärchen aus, die auf ihrer ersten Jamaika-Reise sind und schon viel gesehen haben. Mit dem Essen ist eine neue Grundlage geschaffen worden, wir dürfen nochmals mit Monique, die die Kalifornier führte, den klaren Rum Fire und den Hampden Gold gemischt mit Säften oder auf Eis probieren. Dass sich das Aroma von Rum mit Wasser gemischt noch besser entfaltet, klingt für uns unlogisch. Stimmt aber und erklärt, warum auch Jamaikaner Rum oft mit Wasser und Eis mischen.

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Nervenkitzel über den Dunn’s River Falls

Dalton macht uns darauf aufmerksam, dass wir bald los müssten, wenn wir noch woanders hin wollen. So ganz sicher waren wir nicht, wie wir den restlichen Tag verbringen wollen. Nine Miles stand ebenso zur Auswahl wie eine Strandtour. Allerdings wissen wir auch, dass Doreen sich wahnsinnig freuen wird, wenn wir sie an ihrem neuen Arbeitsplatz besuchen und den brandneuen Zipline-Parcours an den Dunn’s River Falls testen. Kurzerhand planen wir um, Dalton weiss natürlich, dass um 16 Uhr die letzten Gäste in den „Dunn’s River Falls and Park“ gelassen werden und gibt auf der Küstenstrasse Gas. Zwischendrin macht er uns immer wieder auf am Weg liegende Strände aufmerksam doch ich weise ihn an „Go straight to Dunn’s River, please!“ Insgeheim whatsappe ich mit Doreen, die meint, wir sollen uns keine Sorgen machen, es wäre nicht schlimm, wenn wir es nicht pünktlich schafften.

Das erzähle ich aber weder Lars noch Dalton und wir treffen Viertel vor Schluss am Busparkplatz der Falls ein, wo Doreen uns schon erwartet. Ihre Chefin war im Vorfeld begeistert, dass wir das Ziplining schon auf FB geteilt hatten und wollte uns ursprünglich einladen, doch Doreen arbeitet auf Provision und soll täglich 15 Leute dazu bringen, zu ziplinen. Wir zahlen also den Eintritt für das Gelände und die Gebühr für den „Falls Flyer“ und werden dann flugs ins Gurtgeschirr geschnallt. Wieder werden wir als Freunde aus Deutschland und „Blogpeople“ vorgestellt und Doreens Kollegen amüsieren sich über das schwarzweisse Schwesternpaar. Nach einer Einweisung von Lenny über Do’s and Dont’s geht es schon mit dem Dunn’s River Ziplining los. Über 7 Ziplines und 4 Hängebrücken schweben wir, unterstützt von Jermaine, Shavaughn und Jameson zwischen den Bäumen an und über den Falls. Aufregend, die rauschenden Fälle mal von oben zu sehen und dabei Erinnerungen wach werden zu lassen. Die beeindruckenden Dunn’s River Falls haben wir nämlich bereits zweimal bezwungen.

Viele Leute sind jetzt nicht mehr im Wasser, denn es ist ja gleich Feierabend. Auch am Morgen ist noch wenig los, also merkt euch die Zeiten, wenn ihr in Ruhe und nicht in einer Menschenmenge die Wasserfälle erklettern wollt. Das Gelände wurde in den letzten 5 Jahren immer weiter ausgebaut, so dass man jetzt den ganzen Tag hier verbringen könnte, was den Tages-Eintrittspreis von 23 USD p.P durchaus rechtfertigt. Ausgerichtet ist das Ganze auf amerikanische Touristen, für die Jamaika ihr Mallorca ist und auf Kreuzfahrer. Wobei sich die Dunn’s River Falls dann echt nur lohnen, wenn man in Ocho Rios vor Anker liegt und fast hin laufen könnte, statt eine lange Anreise von MoBay aus  in Kauf zu nehmen. So, der Zipline-Parcours wäre geschafft! War doch aufregender, als ich dachte, wo mich doch sonst kaum etwas wirklich thrillt. Lars hatte ebenfalls seinen Spass, der normalerweise 69 USD p.P. kostet, gerade aber mit 49 USD beworben wird. Nachdem die Trinkgelder verteilt sind, drängt der Feierabend. Doreen spricht mit Dalton ab, dass er sie und eine andere Kollegin mitnimmt und sie an günstigen Stellen aussteigen lässt. Sicher haben wir nichts dagegen, so haben wir noch Gelegenheit, Doreen die Fotos zu zeigen, die Lenny beim Ziplining mit meiner Mini-Kamera gemacht hat. Sie freut sich und wir verabschieden uns nochmal herzlich, als sie aussteigt. 

Herzenssachen

Durch den Feierabendverkehr zieht sich die Strecke nach Runaway Bay ganz schön lange, gegen 18:00 Uhr setzt uns Dalton am House Erabo ab. Jetzt fallen auch ihm die Hunde auf und er ist froh, dass ein Tor dazwischen ist. Wir bezahlen, was wir vorher per Mail abgemacht haben und sagen ihm Auf Wiedersehen. Dann merken wir, wie hungrig wir sind und holen uns im Cook-Shop über die Strasse Curry-Hühnchen und Jerk mit Festivals. Wir haben noch nicht mit Essen begonnen, da fällt uns ein, dass wir ja heute Abend noch Michael und seine Frau besuchen wollten. Aber wieder zurück nach Ochi, jetzt, wo es schon dunkel ist?

Und dann vielleicht nochmal den Weg heimfahren, weil wir auf Übernachtung nicht eingestellt sind? Schade, aber wir müssen Michael absagen, denn das schaffen wir heute nicht mehr. Morgen müssten wir ja auch schon packen … Das Essen schmeckt vorzüglich, obwohl man vorsichtig zuwege gehen muss, denn meistens werden die zerhackten Knochen nicht entfernt. Dazu gönnen wir uns den Rest aus der Rumflasche und verdünnen stilecht jamaikanisch mit Orangensaft und Wasser. Was weg muss, muss weg.

Kein Rumtrinker ist der junge Mann mit dem Dreadlockturm unter dem Tam und dem Vollbart, der sich zu uns gesellt. Es ist Chris Wandel, dem wir schon in diversen FB-Gruppen über den Weg gelaufen sind und der auch Mitreisender bei  Touchin‘ Jamaica auf Facebook ist. Chris arbeitet ehrenamtlich für HELP JAMAICA! und ist uns quasi auf der Hälfte unserer Stationen vorausgereist, um mit Flyern in Gästehäusern auf die Arbeit des gemeinnützigen Vereins aufmerksam zu machen. Wir wollen uns schon lange für Jamaika engagieren und Chris ermutigt uns und zeigt uns einfache Wege auf, Projekte in Jamaika zu unterstützen.

Er ist seit Jahren oft monatelang auf der Insel unterwegs, um jungen Menschen durch Bildungsangebote bessere Chancen zu ermöglichen. Dabei lernt er nicht nur Jamaika und die Jamaikaner kennen, sondern weiss auch über vieles Andere auf der Insel sehr gut Bescheid. Es wird ein interessanter Abend, aus dem wir spät, aber mit einem guten Gefühl und vielen Ideen heraus ins Bett gehen. Danke, Chris! und Good Night, Runaway Bay!

Weiter gehts auf der nächsten Seite … wir nehmen Abschied  von Jamaika.

Mitreisen könnt ihr übrigens auch hier:

Unsere Facebook-Seite – die offizielle FB- Seite von „Touchin‘ Jamaica“

Unsere Facebook-Gruppe – zum Austausch mit anderen Jamaika-Reisenden
und Jamaika- Fans

Kategorien:Jamaikatour 2018, Woche II - 11.02.- 17.02.2018- von Belmont bis Runaway BaySchlagwörter:, , , , , , , , , ,

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